Antibiotika-Resistenzbestimmung

14.09.2018

Antibiotika-Resistenzbestimmung

Das European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) hat die Kategorien S (bisher "sensibel") und I (bisher "intermediär") zur Bewertung der Ergebnisse von Resistenztestungen neu definiert. Die Neuregelung tritt am 1.1.2019 in Kraft. Die Bedeutung von "R" ändert sich nicht (siehe http://www.eucast.org/fileadmin/src/media/PDFs/EUCAST_files/Consultation/2018/Information_for_NACs_-_Redefining_antimicrobial).

S in der neuen Definition bedeutet „sensibel bei normaler Exposition“, d.h. wenn bei normaler Exposition des Infektionserregers gegenüber der Substanz (Standarddosis in der üblichen Darreichungsform) eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen therapeutischen Erfolg besteht. I in der neuen Definition bedeutet „sensibel bei erhöhter Exposition“, d.h. wenn bei erhöhter Exposition des Infektionserregers gegenüber der Substanz eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen therapeutischen Erfolg besteht. Die erhöhte Exposition kann z.B. durch eine erhöhte Dosis, eine veränderte Darreichungsform u.a. erreicht werden. Das I in der Bedeutung „intermediär“ wird es ab dem nächsten Jahr nicht mehr geben.

Das Nationale Antibiotika-Sensititvitätstest-Komitee (NAK) des EUCAST in Deutschland hat eine Stellungnahme über die Auswirkungen der geänderten Definitionen auf die mikrobiologische Befundmitteilung und Anwendung in der Klinik erstellt. Die Verwendung der Bezeichnungen SN (sensibel bei normaler Exposition) und SE (sensibel bei erhöhter Exposition) für die Befundermittlung werden zur Diskussion gestellt.

Das NAK wurde auf Initiative von Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG) und des Robert Koch-Instituts (RKI)  gegründet./mk

Stellungnahme des NAK (pdf-Datei)

Website des NAK

 

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