Zum Tod von Georg Peters

17.08.2018

Zum Tod von Georg Peters

Prof. Dr. med. Georg Peters  
Prof. Dr. med. Georg Peters

Am 8. August 2018 ist Prof. Dr. med. Georg Peters plötzlich und unerwartet verstorben.
Georg Peters war Ordinarius und Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

Georg Peters wurde am 11.3.1951 in Asperden (heute Goch) am Niederrhein geboren. Er studierte Humanmedizin und promovierte an der Universität zu Köln. Hier erwarb er auch seinen Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und war am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene tätig, zunächst als Wissenschaftlicher Assistent und nach seiner Habilitation als Oberarzt und C2-Professor. Im Jahr 1992 wechselte er nach Münster.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Forschung zu Staphylokokken und den von ihnen verursachten Erkrankungen fand er höchste nationale und internationale Anerkennung und konnte für dieses Forschungsfeld den akademischen Nachwuchs begeistern. Seine Erkenntnisse in den 1980-iger Jahren zur Genese von Fremdkörper-assoziierten Infektionen durch koagulasenegative Staphylokokken und ihrer Fähigkeit zur Biofilmbildung trugen entscheidend zur Definition, Charakterisierung, Prophylaxe und Therapie dieses damals neuen, mit der modernen Medizin verknüpften Krankheitsbildes dar. Seither bildeten die Staphylokokken den Kern seiner Forschungsaktivitäten und er konnte seinen akademischen Nachwuchs für diese wichtige Erregergruppe interessieren. Während seines gesamten beruflichen Lebens engagierte er sich ganz besonders auch für die verschiedenen Aspekte von Infektionen durch multiresistente Erreger, insbesondere durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Bakterien.

Georg Peters war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien, Fachverbänden und –gesellschaften, einschließlich der Paul-Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie (PEG). Als Mitglied des Vorstandes hat er die Arbeit der PEG über viele Jahre maßgeblich begleitet. Er gehörte dem Vorstand erstmalig von 1997 bis 2001, zunächst als Veranstaltungskoordinator und dann als 2. Vorsitzender an. Von 2002 bis 2004 war er dann 1. Vorsitzender der PEG. Danach war er bis zu seinem Tod kooptiertes Vorstandsmitglied. Erst kürzlich hatte der Vorstand ihn zum neuen Vorsitzenden der Stiftung der PEG berufen.

Er hat die Geschicke der PEG aufgrund seines wissenschaftlichen Sachverstandes sowie seiner scharfen Analysen und weitsichtigen Klugheit nachhaltig geprägt.

Wir sind sehr dankbar für die Zeit und Energie, die Prof. Peters der PEG gewidmet hat. Wir werden ihm ehrend gedenken.

Karsten Becker
Andreas Groll
Mathias Herrmann
Peter Kern
Michael Kresken
Werner Solbach

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